Lob der Pfarrei Eschfeld

Eschfeld St. Luzia, hintere Deckengemälde zum musikalischen Lobpreis Gottes; König David, St. Cäcilia an der Orgel, Maria singt das Magnificat
Kirche St. Luzia in Eschfeld/Eifel, hintere Deckengemälde von Christoph März zum musikalischen Lobpreis Gottes:
König David, St. Cäcilia an der Orgel, Maria singt das Magnificat, musizierende Engel (Foto: Thomas Hummel)

Christoph März (1867-1931), bekannt als „Malerpastor“ von Eschfeld, der unter anderem in den Jahren 1906 bis 1921 seine Pfarrkirche mit Decken- und Wandgemälden vollständig ausmalte, könnte ebenso gut als „Musikerpastor“ bezeichnet werden.

Pfr. Christoph März bei der Ausmalung der Eschfelder Kirche St. Luzia (8.10.1906 bis 9.10.1921)

Auffallend viele Bildmotive aus der Welt der Musik hat er in die Gemälde der Eschfelder Kirche eingefügt. Dies geschah nicht zufällig, war er doch überdies ein ausübender Musiker mit Talent und vielseitigen musikalischen Aktivitäten.
Bereits 1899, im ersten Jahr seiner Ankunft in Eschfeld, gründete er einen Kirchenchor, den er fast fünfzehn Jahre lang selbst leitete. Kurz darauf, im Jahr 1901, rief er ein Blasorchester ins Leben, später kamen Streichinstrumente hinzu. März selbst spielte Orgel, Klavier und Violine und unterrichtete die dörfliche Jugend im Gesang und Musizieren.
Er war zudem ein produktiver Komponist. Insgesamt 215 Musikwerke sind von ihm handschriftlich, teilweise fragmentarisch, überliefert, darunter Messen, Motetten, Kirchenliedsätze sowie auch volkstümliche Chorlieder mit selbstverfassten Texten. Diese zeigen in ihrer heiteren Art seine humorvollen, ja schalkhaften Charakterzüge.

„1/2 Dutzend froher Lieder zu Nutzen und Frommen der Sänger und Zuhörer“ nennt er eine im Druck erschienene Sammlung von ihm gedichteter, komponierter und mit Zeichnungen illustrierter Lieder aus den Jahren 1922 bis 1926 für Männerchor und gemischten Chor, enthaltend das „Hahnlied“, das „Hühnerlied“, das „Froschlied“ (mit viel Gequake), das „Lied des Bettelmanns“, das „Besenlied“ und „Das neue Lied vom alten Küchenschrank“. Dabei lässt er den Chor das Geschehen mitunter auch gestisch darstellen und nimmt mit viel Witz so manche menschliche Schwäche aufs Korn.

Christoph März (1867-1931), Pfarrer von Eschfeld 1899-1931 © Burkhard Pütz [Privatarchiv]

Wenn auch das Verhältnis zwischen März und seiner Gemeinde nicht immer ungetrübt war – wie sollte es anders sein bei einem Mann seines Temperaments, der schon mal mit „isen eijesinnigen Här“ betitelt wurde -, so blieb es dennoch von gegenseitiger Achtung geprägt. Darauf weist das 1908 für Männerchor verfasste „Lob der Pfarrei Eschfeld“ hin:

Übertragung des mundartlichen Originaltextes „Lob der Pfarrei Eschfeld“ von Christoph März:

Das Eschfeld ist eine tüchtige Pfarrei, so gibt es keine auf der Welt.
Und wenn auch groß ist die Gefahr, es doch zusammenhält.
Und wäre es so überall, dann wär‘ die Welt viel schöner.
Nun sag‘ einmal, ist das nicht wahr? „Ja“, saget das ein Jeder!

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